Chemische Experimente    

Experiment des Monats
September 2014

Denaturierung von Seide


Proteine verändern ihre Struktur, wenn sich das pH-Milieu stark verändert - sie denaturieren. Gelöste Proteinen fallen dann zumeist aus. Auch bei unlöslichen Proteinen lassen sich die Strukturänderungen oft sichtbar machen.

Experiment des Monats

Geräte und Chemikalien:
Batik-Seide (feines Seidengewebe), konz. Salpetersäure, Tropfpipette, Glasschale.

Durchführung:
Auf ein Stück Batik-Seide werden einige Tropfen konz. Salpetersäure gegeben. Es tritt sofort eine Gelbfärbung ein und das Gewebe zieht sich zusammen.

Erklärung:
Seide besteht aus Proteinfasern, die von "Seidenraupen" (den Larven des Seidenspinners) erzeugt werden. Hauptbestandteil (70-80%) ist das mit den Keratinen verwandte Fibroin, das aus langen Ketten einfacher Aminosäuren (im wesentlichen Alanin, Glycin und Serin) besteht. Die Fibroin-Fasern werden durch Sericin verklebt. Dieses Protein enthält auch aromatische Aminosäuren (insbes. Tyrosin). Daher ist die Xanthoprotein-Reaktion (vgl. EdM 11/2002) positiv = Gelbfärbung. Die starke Säure führt ausserdem zu einer Konformationsänderung der Proteine, wobei diese Denaturierung zu einer deutlichen Verformung des Gewebes führt.

Gefahren: ätzend giftig
Salpetersäure ist ätzend und giftig.

Entsorgung:
Das ausgespülte Gewebe kann zum Hausmüll gegeben werden. Säure-Reste werden neutralisiert zum Schwermetall-Abfall gegeben.

Literatur & Links:
RÖMPP Chemie-Lexikon
eigene Unterlagen


August 2014: pH-Abhängigkeit der Katalase-Aktivität

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Seite erstellt am: Samstag, 20. September 2014, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

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