Experiment des Monats
Januar 2001

Die vier Elemente

Soeben ist das 3. Jahrtausend angebrochen: Ein Anlaß, zurückzublicken und frühere Entwicklungslinien neu zu beleuchten. Beginnen wir also ganz am Anfang, mit den vier Elementen.

Die Chemie war seit dem Mittelalter nicht nur in den Labors der Alchemisten und den Werkstätten der Metallurgen und Färber beheimatet, sondern fand sich auch auf den Jahrmärkten. Im 18. Jahrhundert konnten zahlungskräftige Kunden in Jahrmarktsbuden allerlei geheimnisvolle Objekte bewundern. Hierzu zählten beispielsweise die in einem Glasgefäß eingeschlossenen "vier Elemente". So sehr man sie auch schüttelte, sie trennten sich immer wieder. OTTO KRÄTZ beschreibt eine zeitgenössische Anleitung. Bei diesem Rezept werden Quecksilber, eine gesättigte Weinsteinsalz-Lösung (Kaliumtartrat/Kaliumhydrogentartrat), Ethylalkohol und Terpentinöl zusammengegeben. Die vier Flüssigkeiten sind nicht miteinander mischbar. Hier wird ein etwas modifiziertes Rezept vorgestellt.

   Experiment des Monats

Geräte und Chemikalien:
Reagenzgläser
Ligroin, Ethanol, Kaliumcarbonat oder Kaliumhydrogentartrat, Eisenspäne, Wasser.

Durchführung:
Ethanol und Wasser werden 1:1 gemischt. Nun wird so lange Kaliumcarbonat zugegeben, bis eine gesättigte Lösung entstanden ist. Dabei trennt sich eine alkoholische Phase von der Salzlösung. Das Gemisch in ein zu 1/5 mit Eisenspänen (oder feinkörnigem Seesand etc.) gefülltes Reagenzglas geben und mit Ligroin (oder Toluol, Xylol, Petroleum etc.) überschichten. Es stehen nun drei farblose Flüssigkeiten über den Eisenspänen. (1)
Damit sich die verschiedenen Phasen besser abheben, können sie angefärbt werden. Die wässrige Lösung mit Kupfersulfat (3) oder Eisen(III)chlorid (2), die Benzinphase mit fettlöslichen Farbstoffen, z.B. Sudan III (3).

Erklärung:
Ethanol ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, nicht jedoch mit gesättigten Salzlösungen. In unserem Fall erhalten wir daher ein Ethanol-Wasser-Gemisch, das auf der gesättigten Kaliumcarbonatlösung schwimmt. Dieses ist mit Kohlenwasserstoffen praktisch nicht mischbar. Das feinkörnige Eisenpulver täuscht die vierte flüssige Phase vor.

Gefahren:
Ethanol und Ligroin sind leichtentzündlich.

Entsorgung:
Die organischen Phasen kommen zum halogenfreien Lösungsmittelabfall, die wässrige Lösung zum anorganischen Abfall.

Literatur & Links:
Otto Krätz: "Historische chemische Versuche" - Versuch 25, S. 45-46
A. Schunk, S. Lauterborn: "Chemische Versuche ..." - Versuch IV, S. 10


Dezember 2000: Chinhydron

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Seite erstellt am: Sonntag, 31. Dezember 2000, A. Schunk.

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